2015 London Oktober Earthquake relics 22015 London Oktober Earthquake relics 1Im Jahr 2008 traf das tödlichste Erdbeben seit 1976 die Gebiete von Mianyang, Ngawa, Deyang, Guangyuan und Chengdu in China. Die meisten Gebäude, die zerstört wurden, standen in den ländlichen Regionen. Über 4,8 Millionen Menschen waren obdachlos. Alle Fernstraßen nach Wenchuan, dem Epizentrum, des Bebens, waren zerstört, so dass Hilfstruppen nur mit Verspätung eintreffen konnten (zitiert nach Wikipedia, dort mehr Details zum Thema).
Der Chinesische Künstel Ai Weiwei hat diese Gebiete trotz der Versuch der Behörden, dies zu verhindern besucht. Gemeinsam mit einer Gruppe von Helfer dokumentierten sie die Zerstörungen und vor allem die schlechte Bauqualität, verursacht durch Korruption und mangelhafte Umsetzung durch unqualifizierte Bauhandwerker.
Stahlbetonelemente hatten den Kräften nicht standhalten können, weil der Beton zu schlecht war, die Stahlarmierungen fehlten oder sie nicht hinreichend gebogen worden waren, so dass die auftretenden Kräfte sie einfach aus dem Material herausgezogen haben.
Der Künstler dokumentierte seine Ergebnisse. Baustahl wurde gesammelt, wieder gestreckt und in Form einer Großplastik auf dem Boden eines der Hauptsäle in der Londoner Ausstellung de Royal Academy of the Arts 2015 arrangiert. Die Gestaltung gibt dem Ausmaß der Zerstörung eine ungeahnte Sichtbarkeit: an der Wand finden wir die Namen der Opfer. Sie möchten als Menschen erinnert werden. Außerdem weist die Anordnung eine Struktur auf, die an die Reibungen und Verschiebungen von Kontinentalplatten erinnert.
Material aus Situationen der Zerstörung zu retten und wieder zum Sprechen zu bringen ist eine Methode, die der Künstler in verschiedenster Weise benutzt. Die traditionelle Handwerkskunst und China verschwindet mehr und mehr, nicht erst seit den ökonomischen Aufstieg der letzten Jahrzehnte und den auftretenden kapitalistischen Elementen in Politik und Gesellschaft. Schon die Kulturrevolution der frühen Jahre zerstörte bewusst viele Spuren der Vergangenheit.
Ai Weiwei hat Handwerker gefunden, die alte Technike beherrschen und hat ihnen Arbeit gegeben. So verbinden einige seiner Werke traditionelle Handwerkskunst (z.B. aus Resten buddhistische Tempel) mit Bezügen zu den Zerstörungen heutiger Tage durch die Politik. Nebenbei: Die Holzskulptur zeigt den Verlauf der chinesischen Grenze, ausgerollt auf dem Boden eines große Ausstellungsraums, eine Referenz an die eigene Nation, ihre Geschichte und Traditionen.

 

2015-London-Oktober-Earthquake-relics-3In 2008 the deadliest earthquake in China since the 1976 hit the areas of Mianyang, Ngawa, Deyang, Guangyuan and Chengdu. Most of the buildings that collapsed were in rural areas and did not adhere to building codes. At least 4.8 million people were rendered homeless. All highways into Wenchuan, the epicentre, were damaged by the quake, delaying the arrival of relief troops. (quotation from wikipedia, see a more detailed list there).
Chinese artist Ai Weiwei visited these areas though authorities tried to keep him from doing so. Together with a group of helpers he documented destructions and especially low quality of buildings due to corruption and mismanagement by lowly qualified builders.
Concrete elements that had meant to be reinforced by steel had not withstood powers because of the low quality of the concrete, the missing steel element because of corruption or mismanagement, or even by the fact that they had not been bent properly and the forces of destruction had simply pulled the off from their surroundings.
The artist documented his findings. Steel reinforcements were collected, straightened out and rearranged to form a large scale sculpture now covering one of the main rooms of the exhibition in the Royal Academy of London. The arrangement gives the amount of destruction an unexpected visibility: on the wall the names of the victims are listed and ask to be remembered in person. Furthermore the structure laid out on the floor shows sculptural lines evoking the frictions and shifts of continental shelves.
Recovering material from destruction and making it speak out is a method the artist uses in various ways. Traditional Chinese arts and crafts seem to disappear more and more, not only since the rise of economy in the last decades and capitalist elements in Chinese politics and society but the cultural revolution of the early years destroyed lots of traces of the past.2015 London Oktober woodwork 2
Ai Weiwei foundd craftsmen who knew about the old ways of woodwork and gave work to them. So some works integrate elements of traditional craftsmanship (for example in relics of old Buddhist temples) with relating to destruction caused by today’s politics. The wooden sculpture by the way depicts the outline of the Chinese border unfolded on the floor of a large exhibition room, honouring his own nation, its history and traditions.

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