Ein Exemplar aus meiner Serie der Heldenorte“ wird demnächst auf einer Ausstellung des BBK, des Berufsverbandes Bildender Künstler in Westfalen, gezeigt (24.1. bis 20.3.2016). Die Jury hat aus Platzgründen nur eine Arbeit aus der Serie ausgewählt, die eigentlich 18 Arbeiten auf Papier in einfachen weißen Glasrahmen umfasst.

Das Bild zeigt das Pult mit einem Mikrofon davor, eine Situation, wie sie in einer Pressekonferenz zu sehen sein könnte. Die Szene ist leer, Neuigkeiten können nicht erwartet werden, weder im buchstäblichen noch im übertragenen Sinne.

 

#601 Heldenorte IV., Pressetermin (web), 2015

 

Die Arbeit passt gut in das Konzept der geplanten Ausstellung, deren Titel u.A.w.g. eine Formulierung verwendet, wie sie am Fuß einer formellen Einladung stehen könnte: „um Antwort wird gebeten“. Der Absender bittet den Adressaten um eine Antwort auf seine Anfrage, nämlich ob dieser an der Veranstaltung teilnehmen wird, für die eingeladen wurde.

Ursprünglich wurde diese Gruppe von Arbeiten für eine Installation in der Städtischen Galerie Haus Seel in Siegen entwickelt. Auf abstrahierende und skizzenhafte Weise beschrieben die Bilder Personen und Szenen, die man mit aktuellen politischen Fragen und möglichen Antworten verbinden würde, sowohl in einem historischen wie auch in aktuellen Bezügen. Neben der Situation der Pressekonferenz fanden sich Personen mit Flugabwehrgeschützen wieder, Panzerfahrer, die in ihrer Gestalt an die Sphinx erinnerten, Ölfelder, Kathedralen, einsame Straßen mit Resten von Munition, ikonische Motive, wie das legendäre Foto von Iwo Jima oder die Darstellung der Freiheit von Delacroix, die das Volk anführt. Wo sind unsere Helden und Vorbilder? Wo finden wir sie?

Der Besucher war eingeladen, die Bilder nach seinen Wünschen auszuwählen und umzuhängen, auf einem Plakat mit Reproduktionen der ausgestellten Arbeiten konnte er seine Stimme abgeben.

Letztlich bot die Auswahl keine überzeugende Lösung, wie dies auch im wirklichen Leben der Fall ist. Es gibt nicht die Person oder Einrichtung, an die wir alle Probleme delegieren können und gewiss sein dürfen, dass sie gelöst werden. Der Einzelne muss sich diesen Fragen stellen so gut wie der oder sie es kann.

#598 Heldenorte Seel a korr web

A part of my „Places for Heroes“ will be on show in a new exhibition of the BBK Westfalen, the association of professional artists in Westfalia, in Dortmund in a few days. The jury chose due to available space only one piece out of a series of 18 artworks on paper framed in a plain white glass frame.

This piece shows the speaker’s desk with a microphone in front at a place which could be a press conference. The scene is empty, no news can be expected be it literally or metaphorically.

The work neatly fits into the concept of the exhibition, the title being u.A.w.g., a phase to be found at the bottom of formal invitations where the sender asks the addressed person to reply whether he or she will attend the meeting that has been invited to.

Originally the series formed an installation at the municipal gallery Haus Seel in Siegen, where visitors were invited to take part in a vote. The paintings described in a rather abstract and sketchy manner people and situations one might link with today’s  political questions and possible answers, in a historical perspective or seen today. The situation of the press conference was accompanied by f.e. people at anti-aircraft guns, tank drivers reminding of a sphinx, oil fields, churches, lonely streets with remains of ammunition, iconic pictures like the legendary photo of Iwo Jima or Delacroix’s Liberty leading the people. Where are our heroes and role models? Where do we find them?

The visitor could choose pictures for hanging, such producing an effect similar to a wall covered with campaigning prints. He was invited to rearrange the hanging and give his vote on a poster with reproductions of the works on show.

But finally the choice offered did not lead to a convincing solution as it seems to be the case in real life, too. There is no real person or group we can delegate our problems to and be sure they get solved. The individual has to take up responsibility as best as he or she can.

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